1600: Die Geschichte des Gesellenturms in Koblenz-Ehrenbreitstein

Im Mai 1636, während des 30-jährigen Krieges, wurde der Ort Mühlheim (Ehrenbreitstein) von den Franzosen niedergebrannt, um zu verhindern, dass die nachrückenden kaiserlichen Truppen sich im Ort festsetzen konnten. Durch den großen Brand wurden fast alle Gebäude zerstört, nur der Gesellenturm und der Heribertsturm, in die sich die Kapuzinerpatres zurückzogen, blieben erhalten.

1672 wurde die noch stehengebliebene Vorderwand des Klosters, ebenso wie der Turm, ein Teil der Stadtmauer. Das Treppenhaus des Turmes gehörte nun zur Stadtbefestigung und wurde im Verteidigungsfall als Verbindung vom Kirchplatz ins Obertal benutzt. Um diese Zeit war in den unteren Gewölbegeschossen das Stadtgefängnis untergebracht. Im Jahre 1721 schmachtete hier einige Tage der Dieb Hans Thennes Biller, welcher zuerst gefoltert und dann auf dem Kissel bei Arenberg durch den Strang hingerichtet wurde. Seit dieser Zeit nannte man dieses Gewölbe die „Hölle”.